I-Mode belebt die Konkurrenz

Durch den Erfolg in Japan bestätigt, kann DoCoMo durchaus optimistisch auf die Einführung von i-mode in anderen Ländern blicken. Allerdings ist es schwierig vorherzusagen, ob sich der Erfolg auf dem japanischen Mobilfunkmarkt ohne weiteres in anderen Ländern wiederholen lässt. In Japan herrschen völlig andere Bedingungen. Ich bezweifle, daß Amerikaner und Europäer i-mode oder ganz allgemein, den mobilen Internetzugang in gleichem Maße nutzen werden. Europäer und Amerikaner erkunden das Internet mit ihrem PC. Die Kosten im Festnetz sind im Moment um ein vielfaches billiger. Bis zur Einführung der schnelleren Übertragungstechnologie im Mobilfunk werden sich die schnelleren Technologien im Festnetz, zum Beispiel DSL, SkyDSL, auch weiter verbreitet haben. Warum soll dann jemand ein Video auf einem kleinen Bildschirm anschauen, wenn er dies auch auf einem großen Monitor kann? Mit den größeren Übertragungsraten drängt sich auch immer mehr die Frage auf, ob man solche Dienste wie i-mode oder WAP überhaupt noch braucht. Durch die hohe Übertragungsrate wird ein direkter Einstieg ins Internet möglich. Damit könnten Anbieter von Mobilfunkdiensten ihre Angebote ins Internet stellen und jeder kann netzunabhängig den Dienst aufrufen. Meines Erachtens besteht die zukünftige Chance der Mobilfunkanbieter darin, die Kommunikationsangebote auszubauen. So wird sich die Nachfrage an mobilem e-mail, chat und SMS weiter vergrößern.

Ein weiterer wichtiger Parameter für den weltweiten Erfolg von i-mode wird die Einführung der neuen Übertragungstechniken der Partnerunternehmen sein. Die Unternehmen (AT&T in Amerika; e-plus in Europa) müssen die Technologie früher oder zumindest zeitgleich wie die Konkurrenten anbieten.

Da aber NTT DoCoMo gerade die Einführung des 3G Service in Japan um fast ein halbes Jahr verschoben hat, ist es fraglich wann diese Technologie den Partnerunternehmen in der Welt zur Verfügung gestellt wird. Die verspätete Einführung in Japan wirft natürlich die Frage auf, ob man dann den Zeitplan der 3G Einführung in anderen Ländern aufrecht erhalten kann oder ob es dort nicht auch zu einer Verspätung kommt. Analysten behaupten, daß die verspätete Einführung in Japan schon zu einem Imageschaden geführt hat und unter Umständen NTT DoCoMo daran hindern wird den W-CDMA als Standard für den 3G Service durchzusetzen.

Egal ob i-mode die Welt erobern wird oder nicht, eines steht fest: Der Mobilfunkmarkt wird weltweit belebt, und durch die erhöhte Konkurrenz wird sich das Angebot für den Verbraucher erweitern, die Dienste verbilligen, so daß der Kunde immer Gewinner sein wird.

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